Samstag, 15. Juli 2017

Aachen schafft sich ab ...

Die Zeiten wo in Aachen noch das "Große Fressen und Saufen" galt, sind lange vorbei. Nun wird in dieser altehrwürdigen Stadt der historischen Kneipen und Gaststätten auch noch den letzten alteingesessenen Gastronomen der Garaus gemacht.

Die Albrecht-Dürer-Stube im Herzen der Stadt und im Schatten des Aachener Doms. 

Hier traf sich nicht nur Tolkiens Stammtisch sondern auch wöchentlich der Stammtisch der Aachener Heimatfreunde und -forscher. 

Vorbei .... 



 Albrecht-Dürer-Stube muss schließen (Aachener Zeitung vom 3. Juni 2016)

Albrecht-Dürer-Stube: Traditionslokal wird abserviert (Aachener Nachrichten vom 7. Juni 2016)

Eine Jahrhunderte alte Gaststätte, "in deren Mauern sich seit 5 Jahrhunderten die Dombesucher (wie einst der berühmte Maler Albrecht Dürer) nach Gebet, Messfeier oder Besichtigung mit Speis‘ und Trank erfrischen" konnten, hat für immer geschlossen.

Der Grund? Die ewig gleichen Immobilienspekulationen des schnöden Mammons wegen ...

Dürer-Stuben sind nun endgültig geschlossen (Aachener Nachrichten vom 5. April 2017)


Ein weiterer Grund sind unvorstellbar hohe Kautionen und neue technische Vorgaben die nur noch kranken Gehirnen entspringen sein können.



Demnächst werden hier wohl Studenten mit geschenktem Gnaden-Abitur hausen, an derer schieren Masse die Stadt ohnehin fast zu ersticken droht.

Noch was an Eindrücken auf Facebook ... 

Alles Gute für die Zukunft Marion K. und Deiner Tochter Sandra A.

Schade, daß daß mit dem neuen Domizil in der Mefferdatisstraße aufgrund der unverschämten Forderungen von Seiten Dritter nun auch nicht mehr geklappt hat.
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Einem der letzten großen und alteingesessenen Griechen in Aachen hat man mit neuen Hygiene-Vorschriften aus der Satansküche der administrativen Entartungs-Vorschriften nun auch den Herd ausgeschaltet.

Nach 44 Jahren verliert das „Knossos“ die Konzession

  
Marie-Louise Loh-van Dijk und Mike van Dijk müssen unter anderem wegen neuer Vorschrift kapitulieren,

"Was uns kaputt macht, sind die immer strengeren gesetzlichen Hygiene- und Bauvorschriften ... Aber wir haben schlicht keinen Platz für den nun geforderten eigenen Waschraum nur für den Koch – oder für noch mehr Kühlschränke. Dafür ist die Küche zu klein. Deshalb hat uns die Lebensmittelüberwachung tatsächlich empfohlen, statt frischer Gerichte nur noch ,Convenience Food‘, also aufgewärmte Fertiggerichte, zu verkaufen. Aber das mache ich nicht mit, dann mache ich eben zu“.
(Quelle hier)

Während meiner Zeit auf der Aachener Abendschule bekamen wir von der Stadt Aachen für jeden Schultag einen Wertbon in Höhe von einer DM und man konnte damit pro Besuch im Knossos und anderswo jeweils einen Bon für eine DM einlösen.

Das wären bei etwa 20 bis 25 Bons im Monat verdammt viele Besuche im Knossos gewesen und so hat die Bewirtschaftung klammheimlich entschieden, daß wir den jeweiligen Besuch dieser tollen Gaststätte komplett mit den Bons bezahlen durften. Das hat immer für zwei voll fette Freßgelage gelangt.

Sah bis zum Schluß aus wie in den Siebzigern ...

Damals verkehrten hier noch Studenten (Mannsbilder und Weibsvolk gleichermaßen), für die das Abitur tatsächlich noch eine Reife-Zeugnis gewesen war.

Vorbei ...







Wenn das so weitergeht, gehen wir halt wieder in die Zeitschleife zurück zum alten Tegos und saufen uns in alte Erinnerungen zurück.

Tegos Tegos | Das hellenische Mammut in Aachen

Letztens hat er bei schönem Wetter wieder vor seiner Tür gesessen und geträumt ... Der Gute!
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Die gute Mutter der Pontstraße war, ist und bleibt hoffentlich noch lange die hochverehrte Annemarie Scheufen. Inzwischen auch stolze 87 Jahre alt und immer eine ehrliche Haut gewesen.

Jahrzehnte lang hat sie in ihrem kleinen und liebevoll verkramten Laden die Aachener (Mannsbilder wie Weibsvolk gleichermaßen) mit allem versorgt, was des Rauchers Lunge freut ...

Sogar Hasch-Pfeifen und Ping-Pong-Bälle hat sie im Angebot!

Hier eine kleine und rührende Erinnerung an die guten Zeiten in der Ponte, wo auch sie zu Worte kommt.

Kriegsversehrte, Studenten und Nachtschwärmer

Vor paar Tagen seh´ ich das ... 



Die entfesselten Finanzamts-Terrorristen eines Schäuble´schen Volks-Betrügers verlangen von der Dame tatsächlich die Anschaffung einer mehrere tausend Euro teuren elektronischen Registrierkasse.

Das Haus in dem sich ihr Geschäft befindet, hat sie bereits vor ein paar Jahren verkauft. Nun gibt sie ganz auf ...

Vor lauter Wut und Trauer darob hab ich mir mal wieder eine Schachtel Ducal rouge gekauft, die ich jetzt langsam weg quarze.

Wir haben uns nett unterhalten an ihrer Verkaufstheke auf der auch ein kleiner Aschenbecher steht ...










Fit wie sie gottseidank noch ist, wird sie öfter mal in der Ponte nach dem rechtem schauen....

Sie kennt noch den ´Walfisch´ und die ´Frittenbude Breuer´ und, und, und ...

Wer darüber Material (Erinnerungen oder Photos) hat kann sich ja mal melden.
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Trotzdem wünsche ich mir, daß Tihange bald in die Luft fliegt, damit das alles bald mal ein Ende hat ...

Frau Scheufen, der alte Tegos und noch ein paar unerschrockene Gestalten bleiben mit mir dann aber hier ...
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Euer Öcher mit dem Sprachfehler sagt mal wieder Adieda | Der Tano

3 Kommentare:

  1. Bürokratie behindert...wer braucht sie eigentlich?

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  2. Nachtrag: Deinem Wunsch mit Tihange gebe ich statt, sobald alle die Menschen, die Aachen mal so wunderbar machten (Lou&Mike und Co...) nicht mehr sind. Ich bin ab Dienstag, 12.11. auch weg...aus privaten Gründen, nicht aus Hass zur Stadt...aber der Abschied fällt mir heute leichter als noch vor ein paar Jahren. Vom alten Oche, das ich vor 20 Jahren noch in Ansätzen kennenlernte, ist ja kaum mehr was über. Wenn sich was verändert hat, dann immer nur zum Negativen. Immerhin gibt es in Belgien noch nette Dorfkneipen, zumindest im anarchisch-wallonischen Gebiet. Adieda sagt Peter, der Schwabe.

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  3. Danke für Deine Kommentare, Peter.

    Die Wallonie ist mittlerweile auch nicht mehr das, was sie mal war...

    Sie gibt sich heute viel gezähmter wie früher. Ich wohne ja nur wenige Meter vor der belgischen Grenze zu Kelmis und halte mich zu einem wesentlichen Teil meiner unbegrenzten Freizeit in Belgien auf, auch weil ich dort umsonst Bus und extrem günstig Bahn fahren darf.

    Aachen selber ist so gut wie tot (mit ein paar Ausnahmen noch) ...

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